Blasonierung |
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Blasonierung ist in der Heraldik die fachsprachliche Beschreibung eines Wappens. Die Blasonierung hat ihren Ursprung im Mittelalter, als es eine der Aufgaben eines Herolds war, die Herkunft der Wappen an- oder durchreisender Ritter zu bestimmen.Das Wort Blasonierung leitet sich vom französischen Blason („Wappenschild“) ab.
Ein Vollwappen besteht obligatorisch aus Schild und Oberwappen (Helm, Helmzier und Helmdecke, dazu können Rangkronen treten). Gegebenenfalls können auch sogenannte Prunkstücke hinzukommen, wie Schildhalter samt deren Standfläche, eine Devise, sowie ein Wappenmantel oder Wappenzelt. Bei historischen Staats- und auch Personalwappen finden sich auch mehrere, verschieden prächtige Formen des Vollwappens, die Kleines, Mittleres und Großes Wappen genannt werden.
Zusammengestellte Wappen: entstehen durch die Kombination zweier separater Wappen, die aufeinander bezogen dargestellt werden, häufig einander zugeneigt, typischerweise durch Heirat (Allianzwappen, Ehewappen/Heiratswappen). Dabei kann sich, um die Wappen einander zuzuneigen, die Richtung (z.B. eines schreitenden Löwen) geändert werden. Weitere zusammengestellte Wappen entstehen, wenn Amtswappen und Familienwappen zusammengestellt werden, oder bei Institutionen, um ihre Zusammengehörigkeit zu symbolisieren.
Zusammengeschobene Wappen: Von den zusammengestellten Wappen abzugrenzen sind Wappen, bei denen innerhalb eines einzigen Schildes Symbole verschiedener Herkunft vereint werden. Dies kann auch anlässlich einer Heirat entstehen. Durch Erbschaft, Belehnung oder sonstigen Erwerb akkumulierten die Symbole und Felder, bis die typischen vielfeldrigen Wappen großer Territorialherrschaften entstanden.
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Einteilung von WappenEs gibt grundsätzlich verschiedene Arten von Wappenträgern
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Für Personen, die nicht mit der Heraldik vertraut sind, sind die Angaben links und rechts in heraldischen Beschreibungen oft verwirrend, denn „heraldisch rechts“ ist die vom Betrachter aus linke Seite (manchmal auch als vorn benannt). Entsprechend ist „links“ oder hinten die rechte Seite eines Wappens.
Diese Seitenbezeichnung leitet sich noch aus der Zeit her, als das Wappen auf dem Schild im Kampf oder Turnier getragen wurde. Sie beziehen sich deswegen immer auf den Schildträger, das ist der hinter dem Schild Stehende, und nicht auf den Betrachter. Und da der Schild normalerweise mit dem linken Arm getragen wurde, ist die vom Träger aus gesehene linke Seite beim ausgestreckten Arm hinten, und die rechte zeigt nach vorne.
In der Heraldik werden bei der Wappenbeschreibung die Begriffe „oben“ (Schildhauptseite) und „unten“ (Schildfußseite) zur Lagebestimmung im Wappen verwendet. Ist ein Wappenschild geteilt, wird das Feld oberhalb der Teilungslinie mit „oben“ und unterhalb dieser Linie mit „unten“ bezeichnet. Ist es dazu noch gespalten, wird das heraldisch rechts liegende Feld mit „vorn und oben“ und das unterhalb der Teilungslinie mit „unten und vorn“ beschrieben. Die Bezeichnung heraldisch links von der Spaltlinie ist sinnentsprechend.
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Nebenstehend die heraldischen Tinkturen, in der Häufigkeit ihres
Vorkommens:
Es gibt noch mehr Farben, die jedoch in der mitteleuropäischen Heraldik nicht oder kaum vorkommen, Habsburger Gelb und Blaßblau um nur zwei zu nennen. Die braune und die orange Tinktur werden häufig in den heraldischen Lehrbüchern als Naturfarben angesprochen. Dies muss jedoch nicht immer zutreffen, da es oft aus einer falschen Übersetzung des englischen heraldischen Terms „proper“ herrührt. Proper bedeutet nicht wie oft angegeben Naturfarben, sondern in natürlicher, nicht heraldisch stilisierter Form und Farbe. Ein englisch blasonierter „tiger ppr.“ ist also nicht braun oder orange, sondern ein natürlich gemalter z.B. bengalischer Tiger. Und dieser hat mit einem heraldischen Tiger im Aussehen überhaupt nichts zu tun. In der schwarz-weiß Darstellung von Wappen gibt es für jede Tinktur eine bestimmte Art der Schraffur, die jedoch heute üblicherweise nicht mehr verwendet werden, da die Schraffuren ein Wappen nahezu unkenntlich machen können. In Schwarzweiß-Darstellungen werden werden heute üblicherweise die Umrisse gezeichnet und teilweise schwarz gefüllt, bzw. werden verschiedene Graustufen genommen. Mehr zu den Farben findet sich unter dem Thema Tingierung. |
Schildteilungen sind durch an den Schildrand anstoßende Linien entstehende geometrische Aufteilungen der Schildfläche. Dabei brauchen die Linien nicht immer Geraden sein, sie können gebogen, gezackt , wellenförmig usw. sein. Die häufigsten Teilungen sind:
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Wappen des Fürstenhauses von Liechtenstein
Der Wappenschild ist geviert mit unten eingepfropfter Spitze und belegt mit von Gold und Rot geteiltem Herzschild.
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Quellen: wikipedia; 'Heraldik' von O. Neubecker